Daniel Botz
Kunst, Code und Maschine
Die Ästhetik der Computer-Demoszene
erschienen Juni 2011 im transcript Verlag
"Kunst, Code und Maschine" ist das erste deutschsprachige Buch über die
Demoszene und widmet sich dem Phänomen aus einer kunstwissenschaftlichen Perspektive. Das
Buch zeichnet Traditionen, Voraussetzungen und Stilgeschichte dieser nach wie vor lebendigen,
jedoch bislang kaum erforschten Kultur nach und versucht, die Motivationen hinter ihren ästhetischen
Strategien zu erfragen.
Die kreative Zweckentfremdung von Hardware, das Wettbewerbsprinzip, das
Arbeiten innerhalb selbstgewählter Restriktionen und der freie Zugang zu den Veröffentlichungen treten
als wichtige Aspekte der Demo-Produktion hervor. Dabei wird gezeigt, dass die Demoszene eine äußerst
materialbewusste Auffassung von Gestaltung hat, wie sie in den meisten Bereichen der Medienproduktion
nicht zu finden ist. Die technischen Bedingungen werden hier nicht unterschlagen, sondern immer als
künstlerische Problemvorgaben mitgedacht.
Auf diese Weise hat die Demoszene im Laufe der Jahre ihre eigenen Spielregeln und einen ausführlichen, zum Teil hitzig ausgetragenen Diskurs über Ästhetik entwickelt, in dem die Grenzen zwischen Produzenten und Kritikern fließend sind. Das Engagement in der Szene erscheint dabei immer weniger als reiner Freizeitsport programmiersüchtiger „Freaks“ als eine Suche nach Maßstäben für künstlerische Qualität in einer digitalen Welt der scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten.
428 Seiten, kart., zahlreiche Abbildungen in S/W
34,80 €
ISBN 978-3-8376-1749-8